Gedenkfeier am 05.10.2023

SEMPREVIVA
(heisst die seltene blume die in Kithiras bergspitzen wächst und der name bedeutet:)
FÜR IMMER LEBEN

Rückkehr der Überlebenden und Familien vom Schiffsuntergang 5 Oktober 2022
Die Grenzen töten!
Die Solidarität lebt!

05. Oktober 2022
Die Geschichte war so: Leider ist mein Vater zuhause in Afghanistan verstorben. Er lag sieben Jahre krank im Bett. Von Beruf war er Kinderarzt und Kommandant und weil die Taliban unsere Familie nicht erlaubt hatten auszureisen als sie an die Macht kamen, hatte mein Vater alle meine sechs älteren Schwestern in andere Länder in Sicherheit geschickt. Nur meine jüngeren Geschwister lebten mit meinen Eltern in Afghanistan.

Afghanistan war nach der Übernahme der Taliban noch gefährlicher. Meine Schwester hatte beim Roten Kreuz gearbeitet. Die ganze Familie war in grosser Gefahr und deswegen mussten sie unbedingt fliehen. Sie wollten nach Deutschland mit unserer Mutter Parigul denn dort lebte schon ein grosser Teil unserer Familie – sieben Geschwister! Meine Geschwister wollten die Freiheit haben zu studieren und ihre Zukunft zu gestalten. Sie waren jung: meine Brüder Zameer 21 und Mohammad Yusuf 25 und meine Schwester Khatera 28.

Es war nicht möglich mit ein Visum nach Deutschland zu kommen.

Ich habe selber versucht hier mit den deutschen Behörden zu sprechen wegen eines Visums für meine Familie. Ich habe emails geschrieben und die ganze Geschichten erzählt. Wir wollten das sie legal einreisen. Aber ich habe nie eine Antwort bekommen.

Dann sind sie von Afghanistan in die Ukraine geflogen. Von da könnte hatten wir gehört könne man sicherer nach Deutschland kommen weil der weg über die Türkei ganz gefährlich ist. Aber in der Ukraine erlaubte man ihnen nicht den Flughafen zu verlassen. Zwei Tage blieben sie am Flughafen Kiev und dann hat die Polizei sie abgeschoben zurück nach Afghanistan. Sie hatten grosse Angst vor den Taliban. Sie mussten sofort wieder raus aus dem Land.

So sind sie doch in die Türkei geflohen. Sie waren zwei Jahre papierlos und lebten in täglicher Angst wieder festgenommen und abgeschoben zu werden.
In dieser Zeit versuchten sie immer wieder nach Europa zu gelangen. Acht Mal wurden sie von der Polizei festgenommen und jedes Mal blieben sie 1-2 Wochen im Gefängnis unter Androhung einer Abschiebung.

Meine Mama musste das alles erleben… Aber nicht nur meine Familie hat diese schwierigen